In zahlreichen Lack- und Kunststoffanwendungen sind die Zustände an Grenzflächen eine entscheidende Einflussgröße für die Effizienz in der Endanwendung. Grenzflächen bilden sich unter anderem dort aus, wo Feststoffe und Flüssigkeiten oder verschiedene Feststoffgefüge aufeinandertreffen. Dies ist z.B. bei der Beschichtung eines Substrats mit einem Lack oder der Einarbeitung von Füllstoffen und Verstärkungsmaterialien in einen Kunststoffverbund der Fall. Eine Vielzahl von molekularen und physikalischen Kräften bestimmt dann, wie stark die Bindung zwischen diesen Phasen ist.
Ziel von Haftvermittlern und Coupling Agents ist es, an diesen Phasen möglichst viele, stabile und zusätzliche Bindungen zu schaffen. Je nach Wirkmechanismus und Einsatzgebiet sind die Additive, auch begrifflich, nicht immer klar voneinander abgrenzbar. Man spricht mal von Haftvermittlern, Kopplern, Coupling Agents oder Modifikatoren, und es kommt vor, dass ein und dasselbe Additiv für verschiedene Anwendungen eingesetzt werden kann. Ein Coupling Agent zur mechanischen Verbesserung eines Kunststoffverbundes kann z.B. in manchen Fällen ebenso als Haftvermittler zwischen Lack und Substrat eingesetzt werden.
Unabhängig von dieser Definition können durch diese Additive von BYK beispielsweise die Haftung von Lacken auf Altanstrichen, die Toleranz gegenüber Oberflächenverunreinigungen und die Beständigkeit gegen Feuchtigkeit und Korrosion positiv beeinflusst werden. In Kunststoffanwendungen werden durch die Verbesserung des mechanischen Verbunds die Compoundierung vereinfacht und die mechanische Festigkeit gesteigert.