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Rheologische Synergisten

Als rheologische Synergisten werden Additive bezeichnet, die in Kombination mit anorganischen Rheologieadditiven eingesetzt werden und deren Wirksamkeit schon bei geringer Dosierung deutlich verstärken. Hierdurch wird insgesamt eine kostengünstigere Formulierung erreicht. Der Einsatz von Synergisten ermöglicht zudem eine geringere Dosierung der anorganischen Komponente mit Vorteilen hinsichtlich der Beständigkeit der Formulierung.

Wirkprofil/Eigenschaften/Vorteile

Die Verstärkung des Effektes anorganischer Rheologieadditive durch Synergisten basiert auf der Wechselwirkung zwischen den Oberflächen der Partikel und den oberflächenaffinen Gruppen des Synergisten. Durch die Funktion als „Brückenbildner“ zwischen den anorganischen Partikeln erfolgt ein stärkerer „Zusammenhalt“ des Netzwerkes, als es ohne Synergisten möglich ist. Als anorganische Rheologieadditive kommen hierbei Organoschichtsilikate, Mixed-Minerals oder pyrogene Kieselsäuren infrage.

Rheologie Grafik

Im Falle der Organoschichtsilikatebzw. Mixed-Minerals wird der flüssige Synergist als Postadditiv nach der Dispergierung zudosiert und der verstärkende Effekt tritt unmittelbar nach der homogenen Verteilung in der Formulierung auf. Die Zugabe des Synergisten schon während der Aktivierung des Schichtsilikates ist nicht empfohlen, da sie die Delaminierung verhindert, wodurch der Rheologieeffekt verschlechtert und eine Einarbeitung ggf. unmöglich wird. Auch in Kombination mit pyrogenen Kieselsäuren haben sich Synergisten bewährt und führen zu einer Verstärkung des Rheologieeffekts. Der Synergist kann hier – im Gegensatz zur Kombination mit Schichtsilikaten – schon während der Dispergierphase zur Delaminierung der Kieselsäure eingesetzt werden. Die Vorteile sind sowohl eine Stabilisierung der deagglomerierten Kieselsäure gegen Absetzen, als auch der verstärkende Rheologieeffekt. Der gleichmäßigere Abstand zwischen den Teilchen und die Wechselwirkung des Synergisten mit den Silanolgruppen der Kieselsäure führen zu einer verstärkenden Wirkung. Daneben gibt es auch spezielle Synergisten für aminisch härtende Systeme, wie zum Beispiel 2K-Epoxid-Systeme, die der Härterkomponente zudosiert werden.

Eine Besonderheit bei der Anwendung von Synergisten ist die sogenannte „Viscosity-ControlTechnology“ (VCT). Hierbei handelt es sich um die Kombination zweier Additive für den Einsatz in hochgefüllten 2K-Epoxid-Dickschichtsystemen mit einem hohen Anteil hydrophiler Kieselsäure, bei der sich die beiden Additive ideal ergänzen. Der „Thixbreaker“ wird in Komponente A eingesetzt und reduziert die üblicherweise hohe Viskosität, um die Verarbeitbarkeit des Systems zu erleichtern. Der „Thixbooster“ (Synergist) wird der aminischen Komponente B zugegeben. Beim Mischen beider flüssigen Komponenten erfolgt spontan eine starke Verdickung des Systems und es können in einem Arbeitsgang sehr hohe Schichtdicken appliziert werden.

Produktinformationen für rheologische Synergisten

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